Inmitten von KI-Hype und Milliardenbewertungen zeigt sich: Vertrauen ist die härteste Währung in der Tech-Welt. Während ein gefeiertes KI-Startup als Täuschungsmanöver enttarnt wird, entstehen erste ethische Gegenbewegungen – und Hollywood macht die Debatte zum Blockbuster.
Builder.ai: Vom Unicorn zur Illusion
KI nur auf dem Papier
Builder.ai versprach, mit „Bots“ Apps zu bauen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Unterstützt von Microsoft und dem Staatsfonds Katars erreichte das Startup eine Bewertung von 1,5 Milliarden Dollar. Doch nun kam heraus: Hinter der angeblichen KI arbeiteten in Wahrheit menschliche Entwickler – und zwar nicht automatisiert, sondern manuell.
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Der Preis der Täuschung
Ein geplatzter Kredit über 37 Millionen US-Dollar führte zum Kollaps. Das Unternehmen beantragte Insolvenzschutz, tausende Mitarbeitende wurden entlassen. Investoren und Kunden fühlen sich getäuscht. Der Skandal offenbart, wie leicht sich KI als Buzzword missbrauchen lässt – und wie gefährlich Intransparenz in einer technikgetriebenen Branche sein kann.
Yoshua Bengio: Der Ruf nach „ehrlicher KI“
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Kontroll-KI statt Superintelligenz
Der KI-Pionier Yoshua Bengio – einer der Väter des Deep Learning – schlägt mit seiner neuen Non-Profit-Organisation LawZero einen anderen Weg ein. Ziel: Eine KI namens Scientist AI, die andere Systeme überwacht, ethische Standards einfordert und potenziell gefährliches Verhalten erkennt.
Wahrscheinlich statt allwissend
Die Besonderheit: Diese KI soll probabilistische Aussagen treffen, keine absoluten Wahrheiten. Bengio betont, dass eine Kontroll-KI mindestens so stark sein muss wie die KI, die sie überwacht – sonst werde ethische Technologie unmöglich. Unterstützt wird das Projekt u. a. vom Future of Life Institute und Eric Schmidts Stiftung.
OpenAI goes Hollywood
KI als Charakter – nicht nur als Code
Der italienische Star-Regisseur Luca Guadagnino („Call Me by Your Name“) wird einen Film über OpenAI inszenieren. Die Vorlage: Ein kommendes Buch der New York Times-Journalisten Cade Metz und Erin Griffith, das die Aufstiegsgeschichte von OpenAI und das Wettrennen um Superintelligenz erzählt.
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Ethik, Macht und Silicon Valley
Der Film soll nicht nur die technischen Entwicklungen zeigen, sondern auch die ethischen Spannungsfelder, zwischenmenschlichen Konflikte und kulturellen Umwälzungen beleuchten, die durch KI ausgelöst werden. Hollywood mischt sich damit direkt in die Debatte über die Rolle von Tech-Giganten und die Grenzen digitaler Macht ein.
Fazit:
Vom KI-Fake über ethische Innovation bis zum Spielfilm: Diese Woche zeigt, wie sehr Vertrauen – und Misstrauen – die Tech-Welt prägen. Der Hype um KI ist real. Aber ebenso real sind die Gefahren von Intransparenz, Überforderung und unregulierter Macht. Wer am Ende die Geschichte kontrolliert – die Programmierer oder die Drehbuchautoren – bleibt offen.