Autonom, aber fehlerhaft? Teslas Robotaxis sorgen für Aufsehen
Gerade erst gestartet, schon unter Druck: Teslas Robotaxi-Service in Austin, Texas, wird nur 24 Stunden nach dem Launch von der US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht. Der Grund: mehrere mutmaßliche Verkehrsverstöße durch autonome Fahrzeuge – dokumentiert in viralen Videos auf Social Media.
Dieses Bild wurde mit Midjourney generiert
Verkehrsregeln außer Kraft?
In den Clips ist zu sehen, wie Teslas Model Y auf der falschen Straßenseite fährt, Stoppschilder ignoriert und Geschwindigkeitsbegrenzungen überschreitet. Obwohl jedes Fahrzeug durch einen Sicherheitsfahrer überwacht wird, mehren sich die Zweifel an der technischen Reife des Systems.
Kritik richtet sich vor allem gegen Teslas Entscheidung, ausschließlich auf ein kamerabasiertes System (Tesla Vision) zu setzen – ohne LiDAR oder Radar. Während andere Robotaxi-Anbieter wie Waymo oder Cruise auf redundante Sensorik vertrauen, verfolgt Tesla einen kompromisslosen Ansatz – der nun womöglich ins Wanken gerät.
NHTSA ermittelt – Tesla schweigt
Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) kündigte eine umfassende Untersuchung an. Dabei soll geprüft werden, ob die Fahrzeuge gegen geltende Verkehrsregeln verstoßen haben und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Auch zukünftige Genehmigungen für autonome Fahrzeuge könnten von den Ergebnissen abhängen.
Tesla selbst hat sich bislang nicht offiziell zu den Vorfällen geäußert. Die Kommunikation verläuft – typisch für das Unternehmen – primär über Elon Musk und X (ehemals Twitter). Dort wurden die Videos bislang ignoriert, was Kritiker als mangelnde Transparenz und verantwortungsloses Verhalten werten.
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Rückschlag für autonome Mobilität?
Für Tesla kommt der Zwischenfall zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Der Markt für autonomes Fahren steht vor dem kommerziellen Durchbruch. Während Waymo bereits in mehreren US-Städten passagierlose Fahrten anbietet, wollte Tesla mit seinen Robotaxis demonstrieren, dass man trotz technischer Alleingänge konkurrenzfähig ist.
Doch genau dieser Alleingang – kein Laserradar, keine Kartendaten, keine externe Infrastruktur – könnte sich nun als Schwäche entpuppen. Sollte die NHTSA zu dem Schluss kommen, dass Tesla-Fahrzeuge ein Sicherheitsrisiko darstellen, könnte das nicht nur den Rollout in anderen Städten verzögern, sondern auch das Vertrauen in autonome Mobilität generell beschädigen.
Wie geht es weiter?
Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein. Sollte Tesla die Vorwürfe entkräften können oder durch Software-Updates entschärfen, bleibt der Imageschaden begrenzt. Sollten sich die Verstöße aber bestätigen, drohen nicht nur Strafen und Einschränkungen, sondern auch ein Rückschlag für Teslas langfristige Robotaxi-Strategie – und damit für einen zentralen Pfeiler von Elon Musks KI-gestützter Mobilitätsvision.Gerade erst gestartet, schon unter Beobachtung: Teslas neuer Robotaxi-Service in Austin, Texas, wird von der US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht – wegen mutmaßlicher Verkehrsverstöße.